Was ist natürliches Mineralwasser?
Natürliches Mineralwasser ist ein reines Naturprodukt, das aus unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen stammt. Durch natürliche Filtration über Gesteinsschichten wird es über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte gereinigt und mit Mineralstoffen angereichert, bevor es direkt an der Quelle abgefüllt wird. Dabei bleibt es unbehandelt und darf – im Gegensatz zu anderen Getränken – weder aufbereitet noch verändert werden.
Um als Mineralwasser verkauft zu werden, muss es jedoch strenge gesetzliche Anforderungen erfüllen und regelmäßig kontrolliert werden.

Behandlungsverfahren bei natürlichen Mineralwässern
Natürliches Mineralwasser darf nur minimal behandelt werden, um seinen ursprünglichen Charakter und seine natürlichen Inhaltsstoffe zu bewahren. Die gesetzlichen Vorgaben erlauben lediglich Verfahren, die die Reinheit und Sicherheit des Wassers sicherstellen, ohne seine Zusammensetzung zu verändern. Dazu gehören das Entfernen von Eisen oder Schwefelverbindungen, wenn diese in höheren Konzentrationen vorkommen und Geschmack oder Geruch beeinträchtigen könnten.
Wichtig ist, dass bei diesen Verfahren keine zusätzlichen Stoffe zugeführt oder das Wasser in seiner Zusammensetzung verändert wird. So bleibt es ein unverfälschtes Naturprodukt, das seine Mineralien und seinen Geschmack aus der Erde bezieht.
Natürliches Wasser richtig kennzeichnen
Quellname und Herkunftsort
Der Name der Quelle sowie der geografische Ort müssen auf dem Etikett klar ersichtlich sein. Das gewährleistet Rückverfolgbarkeit und Vertrauen in die Herkunft des Wassers.
Angabe der Mineralstoffzusammensetzung
Die wichtigsten Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium und Natrium müssen ausgewiesen werden. Das informiert Konsumentüber die mineralische Zusammensetzung des Wassers.
Kennzeichnung als „natürliches Mineralwasser“
Nur Wasser, das die gesetzlichen Anforderungen erfüllt, darf als „natürliches Mineralwasser“ bezeichnet werden. Diese Bezeichnung muss gut lesbar sein.
Hinweise auf zugelassene Behandlungsverfahren
Der Kohlensäurezusatz muss vermerkt sein, z.B. „mit eigener Quellkohlensäure versetzt“.
Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)
Das MHD muss angegeben sein, da sich der Geschmack und die Qualität über längere Zeit verändern können.
Optional: Gesundheitsbezogene Angaben
Bestimmte Gesundheitsangaben sind erlaubt, z.B. „natriumarm“ oder „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“, sofern die Zusammensetzung dies tatsächlich zulässt und es wissenschaftlich belegt ist.
Natürliches Mineralwasser mit besonderen Eigenschaften
Natürliches Mineralwasser kann durch bestimmte Mineralien oder Eigenschaften für verschiedene Zielgruppen besonders wertvoll sein. Diese Eigenschaften und Grenzwerte sind in der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung festgelegt, um Konsumentklare Informationen zu bieten. Hier sind einige der häufigsten Kennzeichnungen und die jeweiligen Anforderungen:
Calciumhaltig
Mindestgehalt: 150 mg Calcium pro Liter
Besonderheit: Ideal für Menschen mit erhöhtem Calcium-Bedarf, wie ältere Erwachsene oder Jugendliche im Wachstum, da es zur Knochengesundheit beiträgt.
Magnesiumhaltig
Mindestgehalt: 50 mg Magnesium pro Liter
Besonderheit: Unterstützt die Muskel- und Nervenfunktion und ist hilfreich bei erhöhtem Magnesiumbedarf, etwa bei Sportlern oder Menschen mit Muskelkrämpfen.
Natriumarm
Maximalgehalt: 20 mg Natrium pro Liter
Besonderheit: Geeignet für Personen, die auf eine natriumarme Ernährung achten müssen, etwa bei Bluthochdruck.
Hydrogencarbonathaltig
Mindestgehalt: 600 mg Hydrogencarbonat pro Liter
Besonderheit: Wirkt basisch und kann bei Übersäuerung des Magens unterstützen, daher vorteilhaft für Menschen mit empfindlichem Magen.
Sulfathaltig
Mindestgehalt: 200 mg Sulfat pro Liter
Besonderheit: Sulfate fördern die Verdauung und sind hilfreich für Menschen, die unter Verstopfung leiden.
Eisenhaltig
Mindestgehalt: 1 mg Eisen pro Liter
Besonderheit: Unterstützt die Blutbildung und ist vorteilhaft für Personen mit Eisenmangel, wie Schwangere oder Menschen mit erhöhtem Eisenbedarf.